13.09.2020 – Tag des offenen Denkmals® erstmals in Bischofsdhron

Am Sonntag, 13.September 2020, findet der diesjährige Tag des offenen Denkmals® statt. Es ist eine bundesweite Veranstaltung der Stiftung Deutscher Denkmalschutz. An diesem Tag werden Denkmäler, Gebäude und Einrichtungen unterschiedlicher Art für die Öffentlichkeit geöffnet. Damit besteht die Gelegenheit, Besonderheiten zu erfahren und hinter die Kulissen zu schauen. Das diesjährige Motto des Tages lautet: „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“.
Erstmals wird anlässlich dieses Tages die Pfarrkirche „St. Paulinus“ in Bischofsdhron mit ihrer bedeutsamen eigenen und regionalen Geschichte dargestellt. Getreu dem diesjährigen Motto geht es um die Bewusstmachung des besonderen Kunst- und Kirchenschatzes in Bischofsdhron. Mit Führungen unter verschiedenen Themen soll Einblick in die Bau- und Kulturgeschichte der Kirche gegeben werden. Aber auch die bedeutende Stumm-Orgel wird ein Schwerpunkt sein.
Die Kirche ist nach dem Gottesdienst, also von 11.30 Uhr – 17 Uhr geöffnet. Die Führungen finden regelmäßig statt und sind kostenfrei, Spenden für die Reliquienrestaurierung werden dankbar angenommen. Das Hygienekonzept der Kirche ist zu beachten (Mundschutz, Angabe der Kontaktanschrift, Abstandsgebot für familienfremde Personen). Leider muss wegen der Hygieneauflagen ein gastronomisches Angebot entfallen.
Die Kirche kann leicht bei einem Spaziergang mit der Burg Baldenau, mit dem Ort Hinzerath und mit der Traumschleife „LandZeitTour“ verbunden werden.
Die Besonderheit der Pfarrkirche St. Paulinus in Bischofsdhron liegt in ihrer geografischen Lage und ihrer Nähe zur Burg Baldenau. Insofern war sie früh bereits die Kirche des Erzbischofs von Trier, wenn er in seiner Burg residierte, und das machtpolitische Bollwerk des Kurfürsten von Trier gegen die benachbarten Herrschaften. Somit wird die frühere und heutige, kostbare Ausstattung verständlich sowie die Funktion der Kirche als „Mutterkirche“ des zentralen Hunsrücks und als langjähriger Dekanatssitz.
Die Kirche verfügt über eine bedeutende Orgel aus dem Jahr 1828 der Orgelbauer Stumm aus Rhaunen-Sulzbach. Sie führt leider seit Jahren ein Schatten-Dasein. Als ein wichtiges Instrument mittlerer Größe (II/19) der Orgelbauer Stumm aus der Übergangszeit von Barock zu Romantik zeigt es klanglich beide Zeitbilder. Die wesentlichen Originalteile sind noch vorhanden. Allerdings ist es mehrfach stark verändert worden, so dass der charakteristische Klang eines Stummschen Instrumentes nur erahnt werden kann.

Wolfgang Fink

Bischofsdhron, 31.07.2020