Matinée auf dem Jakobsweg: Gerhard Paulus begeistert in Stipshausen Stipshausen.
Liebe Orgelfreunde,
auf reges Interesse stieß am vergangenen Samstag die Orgelmatinée des STUMM-Orgelvereins in der evangelischen Kirche Stipshausen. Unter dem Titel „… auf Jakobs Straßen …“ entfaltete der aus dem Hunsrück stammende Kirchenmusikdirektor Gerhard Paulus (Winnenden) ein eindrucksvolles musikalisches Panorama entlang der historischen Pilgerroute nach Santiago de Compostela.
Mehr als 70 Besucherinnen und Besucher füllten das barocke Kirchenschiff – ein außergewöhnlich großer Zuspruch, der die Erwartungen des Veranstalters übertraf. In moderierten Abschnitten begleitete Gerhard Paulus das Publikum auf eine imaginäre Reise zu musikalischen Stationen quer durch Europa.
Das abwechslungsreiche Programm reichte von der Choralbearbeitung „Vertraut den neuen Wegen“ von Gottfried Neupert über barocke und romantische Werke europäischer Komponisten bis zur bekannten „Batalla famosa“, die den feierlichen Höhepunkt der Ankunft in Santiago markierte. Dabei setzte Paulus die historische STUMM-Orgel von 1861 mit stilistisch feinfühliger Registrierung wirkungsvoll in Szene.
Besondere Klangfarben bot das „Solo da Gamba“ des Italieners Filippo Capocci, in dem das empfindsame STUMM-Register der Gambe seinen vollen Reiz entfaltete. Auch das Offertoire von Boëly ließ die Klangvielfalt des Instruments aufscheinen – auch wenn typisch französische Zungenstimmen in dieser Orgel nicht vorhanden sind.
Zum Abschluss stimmte die versammelte Gemeinde in den Choral „Nun danket alle Gott“ ein – ein Moment musikalischer Heimkehr. Der langanhaltende Applaus entlockte Gerhard Paulus eine Zugabe.
Pfarrer Dr. Erik Zimmermann wurde vom Vorsitzenden des STUMM-Orgelvereins, Dr. Stefan Huck, für die Gastfreundschaft der Gemeinde gedankt. Ein erfreuliches Detail am Rande: Eine Gruppe von Pilgerfreunden aus einer Jakobusgemeinschaft war gezielt wegen des Konzerttitels angereist – sie hatten die Ankündigung in der Nahe-Zeitung gelesen.
Ihr
Stefan Huck
