Alte Musik und junger Wein – ein barocker Jubiläumsnachmittag mit Cultus Harmonicus

Ein sonniger Spätsommertag, zwei STUMM-Orgeln, vier Musiker und ein besonderer Gast: Mit dem Ensemble Cultus Harmonicus feierte der STUMM-Orgelverein Rhaunen-Sulzbach seine zweite Jubiläumsveranstaltung zum 50-jährigen Bestehen – und nahm das Publikum mit auf eine Reise durch den europäischen Barock.

Der erste Teil in Rhaunen stand ganz im Zeichen des Frühbarock. Robert Kania an der Orgel und seine Mitstreiter Idoia Bengoa (Dulzian, Blockflöten), Juan Ullibarri (Zink, Barockhorn, Dudelsack, Barockklarinette) und Gerd Elsen (Bass) musizierten Werke von Samuel Scheidt, Francisco Correa de Arauxo, Giovanni Battista Riccio und William Byrd. Besonders die Batalla de Barrabaso von Andrea Falconiero ließ die barocke Spielfreude lebendig werden, bevor Antonio Pinos Laudate pueri Dominum den Rhaunener Teil feierlich beschloss.

In Sulzbach warteten vor der Kirche bereits kühle Moselweine von Theo Nilles aus Trittenheim. Zu ihnen gesellte sich bald die warme Klangfarbe von Juan Ullibarri, der mit Improvisationen auf dem Dudelsack auf den zweiten Konzertteil einstimmte.

Dann trat ein geheimnisvoller Gast auf: In schwarzem Mantel und mit Hut betrat „Johann Michael Stumm“ die Szene. Reiner Bleisinger aus Hottenbach verkörperte den legendären Orgelbauer mit Witz und Charme – und zitierte Johann Sebastian Bach: „Niemand vermag eine Orgel zu bauen, es sei denn, dass er mit einer bestimmten Gnade Gottes gesegnet ist.“

Video ansehen: den Auftritt von „Johann Michael Stumm“, dargestellt von Reiner Bleisinger, können Sie sich hier ansehen.

Anschließend entführten die Musiker das Publikum in die Klangwelt des Hochbarock. Robert Kania ließ in Cabanilles’ Batalla Imperial und Frescobaldis Aria detta la Frescobalda die Sulzbacher STUMM-Orgel in strahlendem Glanz erklingen. Dazwischen erklangen das festliche Concerto a tre von Telemann, Dandrieus Magnificat & Duo sur la trompette, Chedevilles Sonata II aus Il Pastor Fido sowie Kriegers Singet dem Herrn alle Welt. Ensemble und Orgel wechselten sich ab und fanden immer wieder in feinem Zusammenspiel zusammen.

Zum Abschluss dankte Wolfgang Fink als Organisator und Vorstandsmitglied allen Mitwirkenden und Gästen. Vereinsvorsitzender Stefan Huck hob hervor, wie lebendig die historischen Instrumente mit der hochgestimmten Orgel harmonierten. Das Publikum feierte die Musiker mit langem Applaus – ein stimmiger Höhepunkt im Jubiläumsjahr, ganz im Sinne des Namensgebers Johann Michael Stumm.

Hier ein paar Impressionen

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