Orgelmusik zur Marktzeit in Hottenbach
Liebe Orgelfreunde,
am Samstag, dem 18. Oktober 2025, luden der STUMM-Orgelverein und die Hottenbacher zur Eröffnung ihres traditionsreichen Herbstmarktes zu einer halben Stunde „Orgelmusik zur Marktzeit“ in die evangelische Kirche ein.
Der Künstler Hartmut Schmieden stellte dort seine eindrucksvollen Kalenderbilder aus. Eigentlich hätten seine Söhne die musikalische Gestaltung übernommen, was in diesem Jahr aus familiären Gründen jedoch nicht möglich war. Stefan Huck, der Vorsitzende des STUMM-Orgelvereins, konnte stattdessen Esther Huck aus Bad Kreuznach für das Konzert gewinnen.
Nach einer stimmungsvollen Eröffnung mit einem Satz aus Antonio Vivaldis „Herbst“ aus den Vier Jahreszeiten nahm sie das interessierte Publikum mit auf eine musikalische Reise in die Vergangenheit der Hottenbacher Vieh- und Handwerkermärkte des 18. Jahrhunderts.
Das Marktgeschehen und die Eindrücke vergangener Zeiten wurden durch Musik aus verschiedenen Epochen und Ländern lebendig: Gaukler und Clowns traten auf – dargestellt durch „La Follia“, eine Art „Popmusik“ des 17. Jahrhunderts, bei der die Organistin alle Register der kleinen Oberlinger-Orgel im STUMM-Gehäuse zum Klingen brachte. Manch ungewöhnliche Registerkombination erklang – selbstverständlich passend zum Charakter des Stückes.
Der „Cabinett-Marsch“ des Amerikaners Frank Webb ließ die typische Marktmusik einer Drehorgel erklingen. Die temperamentvolle Rondo-Toccata des Russen Dimitri Kabalewski schilderte die Jagd der Bauern nach einer entlaufenen Ziege.
Ein besonderer Höhepunkt des Konzerts war das „Katzen-Duett“ von Gioachino Rossini, bei dem beide Katzenstimmen von der Organistin selbst gesungen wurden. Sogar der Schinderhannes hatte seinen Auftritt – innerhalb einer virtuosen französischen Toccata, die das „Schinderhannes-Lied“ von Carl Zuckmayer aus dem berühmten Film der 1950er-Jahre zitiert.
Das Publikum fühlte sich rundum gut unterhalten und dankte nach dem furiosen Schlussstück, der „Cannonade“ von Claude Balbastre, mit anhaltendem Applaus.
Zum Abschluss bedankte sich der Ehrenvorsitzende Heiner Schneider bei Esther Huck für ihren mitreißenden Auftritt mit einem Band interessanter Choralvorspiele und einer DVD mit der Aufzeichnung einer Sendung des SWR aus der Serie „Fahr mal hin“ aus dem Jahr 1997, bei der Esther Huck die STUMM-Orgeln der „Idarkopf-Region“ vorstellte.
Herzliche Grüße,
Stefan Huck

